Transparenz trifft Effizienz trifft Skalierbarkeit: Mit der Software myLinde kombiniert Linde MH die Bereiche Fahrzeug- und Fahrerverwaltung mit Energiemanagement und Sicherheitsauswertungen in einer cloudbasierten Plattform. Wie Kundenunternehmen davon profitieren – und für welche künftigen Entwicklungen hier bereits die Weichen gestellt wurden, erklärt Julian Becker, Produktmanager Deutschland Safety & Digitales bei Linde MH.
Herr Becker, mit der komplett inhouse entwickelten Lösung myLinde setzt Linde MH den nächsten großen Schritt in Sachen digitale Flottenverwaltung. Was genau steckt dahinter?
Julian Becker: Mit myLinde haben wir für unsere Kunden einen zentralen digitalen Touchpoint geschaffen. Dort stellen wir ihnen alle relevanten Anwendungen rund um ihre Flotte zur Verfügung. Heißt: Flottenmanagement, Sicherheit und Energie sind zentral an einem Ort – und über beliebige Endgeräte aus der Cloud abrufbar. Das alles natürlich mit maximaler Usability! Sämtliche Einstellungen und Analysen lassen sich über die neue intuitive Bedienoberfläche im Handumdrehen erreichen.
Wer sind die User von myLinde? Oder anders gefragt: Wer kann die Funktionen der Software nutzen?
Julian Becker: Wir sprechen hier zunächst von drei Hauptrollen: Flottenmanager, HSE-Beauftragte und Energiemanager. Über verschiedene Funktionsmodule kann sich jeder Kunde genau das freischalten, was für seinen Arbeitsalltag erforderlich ist. Die maßgeschneiderten Funktionen helfen, den jeweiligen Bereich im Blick zu behalten beziehungsweise das Optimum herauszuholen. Man bezahlt nur die tatsächlich benötigten Funktionen – und das System überfordert niemanden mit unnötigen Features. Durch diese Preis- und Modulgestaltung ist myLinde selbst für kleinere Flotten äußerst attraktiv, wobei im Bedarfsfall jederzeit nach oben skaliert werden kann.
Wie genau läuft der Einstieg auf myLinde für Bestandskunden ab?
Julian Becker: Völlig unkompliziert: Bestehende Flotten können genauso bleiben, wie sie sind – hardwareseitig ist keine Umrüstung nötig. Außerdem bieten wir einen Umzugsservice für die Software an, um den Wechsel von unserer bisherigen Flottenmanagement-Lösung Linde connect zu myLinde so reibungslos wie möglich zu gestalten.

Gehen wir mal Rolle für Rolle ins Detail. Was bietet myLinde, Stand heute, konkret im Bereich Flottenmanagement?
Julian Becker: Im Kern geht es dabei um das Thema „Immer die richtigen Fahrer auf den richtigen Fahrzeugen“. Durch eine einfache Zugangskontrolle können Kunden festlegen, dass Fahrerinnen und Fahrer nur Fahrzeuge starten dürfen, die für ihren Einsatz vorgesehen sind. Hierfür verwenden wir bereits bestehende Mitarbeiterausweise, also die schon vorhandene Infrastruktur beim Kunden. Auch das spart Ressourcen und minimiert Fehlerquellen.
Hinzu kommen noch zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten beziehungsweise Funktionen: Qualifikationsabfragen, individuelle Tempolimits, Fahrtantrittscheck, Unfallerkennung …
Die eigene Flotte wird also in myLinde bestens gesteuert, ausgewertet und begleitet.
Wie sieht es im Bereich Energiemanagement aus?
Julian Becker: Hier haben Anwenderinnen und Anwender die Möglichkeit, Energiekosten und Einsparungen bei CO2-Emissionen direkt auszuwerten. myLinde verfügt auch über eine Schnittstelle zum Linde connect:charger. Man behält dadurch nicht nur die aktuelle Gesamtleistung im Blick, sondern kann nach Bedarf Lastgänge analysieren, Ladelimits setzen und somit letztlich teure Lastspitzen vermeiden. Der Fokus lässt sich aber ebenso auf einzelne Batterien setzen: Über die Batterieanalyse sind Lade- und Entladezyklen exakt nachvollziehbar. Auf Basis dieser Informationen kann man dann zum Beispiel künftige Energiesysteme noch zielgerichteter auslegen.
Bleibt noch der Bereich Sicherheit …
Julian Becker: Genau. Und hier sind dank der Integration des Linde Safety Guard alle relevanten Komponenten abgebildet: von der Fahrzeugeinheit über die Infrastruktur bis zur Sicherheitsweste. Für die Auswertungen stehen – wie in den anderen Bereichen – interaktive Charts bereit: Sie geben zum Beispiel Aufschluss darüber, welche Fahrzeuge am häufigsten Warnungen auslösen oder in welchem Bereich besonders viele Fußgängererkennungen stattfinden. Perspektivisch wird der Funktionsumfang dieser Rolle noch anwachsen. Ich denke da unter anderem an ein Real Time Location-System (RTLS) mit Heatmaps auf Basis von Echtzeitdaten, aber auch an noch individuellere Auswertungsmatrizes zu Fahrzeug-Fußgängerbegegnungen. In jedem Fall bleibt es spannend welche Funktionen im breiten Sicherheitsportfolio von Linde MH in die digitale Plattform Einzug halten.

myLinde ist die bisher performanteste Plattform, die wir bereitgestellt haben. Hier wird Flottenmanagement zum Kinderspiel.
Julian Becker,
Produktmanager Deutschland Safety & Digitales, Linde Material Handling

Abgesehen von den Rollen, die myLinde abdeckt: Welchen Benefit würden Sie einem Kundenunternehmen besonders ans Herz legen?
Julian Becker: So unspektakulär sich das vielleicht im ersten Moment anhört: das Thema Betriebsanleitung. Während bei der Auslieferung von Fahrzeugen früher immer ein umfangreicher Papierstapel, bestehend aus Anleitungen, Ersatzteilkatalogen etc. mitgeliefert wurde, reicht nämlich heute die Fahrgestellnummer auf dem Typenschild. Diese gibt man jetzt nur noch über myLinde ein – und schon hat man immer und überall vollen Zugriff auf alle Informationen – bis hin zu Details wie verbauten Assistenzsystemen.

Ende letzten Jahres haben erste Pilotkunden begonnen, myLinde zu nutzen. Wie fällt das Feedback bisher aus?
Julian Becker: Durchweg positiv! Und zwar nicht nur bei Kunden, die erstmals im Bereich der digitalen Flottenoptimierung unterwegs sind. Auch die „Umsteiger“ von Linde connect haben das neue System durch die Bank gelobt: mit Blick auf die Performance, das Design und die intuitive Bedienung. Dank letzterer ist zudem der interne Schulungsaufwand stark gesunken, das Onboarding und die Anwenderschulung konnten in jeweils einem kurzen Termin stattfinden.
Besonders im Bereich digitaler Lösungen steht die Zeit bekanntlich nie still. Welche Schritte sind bei der Weiterentwicklung von myLinde als nächstes geplant?
Julian Becker: Wir arbeiten bereits an erweiterten Berichtsfunktionen, die unter anderem Reportings zur Fahrzeugauslastung, dem Fahrzeug-Energieverbrauch und den Betriebsstunden beinhalten. Für die Zukunft denken wir auch über Features wie eine KI-gestützte Beratung nach – oder die Möglichkeit, Ersatzteile direkt über die Plattform zu bestellen, was wiederum Effizienzpotenziale im Bereich Wartung und Reparatur heben würde. Ganz klar: myLinde ist keine statische Lösung, sondern wächst mit der Zeit – und vor allem mit den Anforderungen unserer Kunden.
Veröffentlicht am 28.05.2025